"Der Hund ist, was er frisst" - Teil 1

In meiner Praxis stelle ich leider immer wieder fest, dass die meisten Tierbesitzer das Verständnis für eine artgerechte Ernährung ihres Hundes verloren haben bzw. sich kaum noch im „Futter-Dschungel“ zurecht finden.
Deshalb möchte ich mit einigen Beiträgen versuchen ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen und euch die Möglichkeit geben euer Futter kritisch zu beurteilen und gegebenenfalls zu verbessern.

 

Fleischfresser oder Allesfresser?

 

Dass der Hund vom Wolf abstammt ist für viele kein Geheimnis.

Auch wenn sich die äußere Gestalt teilweise stark verändert hat, so sind die wesentlichen Eigenschaften (besonders des Verdauungstrakts) fast gleich geblieben. Der Hund besitzt mittlerweile lediglich die Fähigkeit im geringen Maße Stärke zu verdauen. Somit ist der Hund, wie sein Vorfahr, ein Vertreter der Karnivoren, der Fleischfresser.
Von dieser Bezeichnung darf man sich jedoch nicht irreführen lassen, denn nicht reines Fleisch steht auf dem Speiseplan, sondern Beutetiere. Und das mit Haut, Haaren und Innereien. Natürlich macht Fleisch hierbei einen großen Teil aus. Eine reine Fleischfütterung wäre aber auch nicht artgerecht. Somit könnte man den Hund auch als Beutefresser bezeichnen.

 

Wenn man sich nun die Zusammensetzung vieler industriell hergestellter Fertigfutter anschaut, stellt man fest, dass hier der Hund anscheinend als Pflanzenfresser zählt.


Große Werbeaktionen mit schönen Bildern und tollen Versprechen lassen für Besitzer kaum Zweifel an einer guten Zusammensetzung.


Schaut man sich die Inhaltsstoffe an, steht hierbei meistens eine Getreideart an der Spitze. Das heißt, dass dies der Hauptbestandteil des Futters ist. Dann kommen vielleicht Maiskleber, Rübentrockenschnitzel (das hat natürlich nichts mit artgerechter Hundeernährung zu tun) und ähnliches und dann irgendwann „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (ca. 4%)“.
Mal abgesehen davon, dass die meist minimalistischen Anteile an „Fleisch“ schon schlimm genug sind, kann man bei der Deklaration von tierischen Nebenerzeugnissen Glück haben und wertvolle Nebenerzeugnisse ab bekommen (wie Innereien, Pansen, Sehnen, Blut,...) oder, wenn der Hersteller lieber Geld sparen will, statt eine gute Qualität zu liefern, auch Schlachtabfälle wie Federn, Hufe, Wolle, Pelztierkadaver, Urin, Hirn oder Rückenmark verarbeiten.

Was genau jetzt in der Tüte oder Dose ist, muss nicht angegeben werden und kann auch nicht anhand des Preises fest gemacht werden.


Leider ist diese Art der Fütterung heutzutage die Häufigste. Man vertraut auf Aussagen der Hersteller,

die „Das Beste für Ihr Tier“ wollen, und lässt sich blind auf Fertigfutter ein.

Und auch, wie oben erwähnt, macht der Preis, die Bekanntheit oder das Siegel „Tierarzt-exklusiv“ dabei meist keinen Unterschied. Auch mir ging es vor meinem Studium so. Die Quittung bekam ich jedoch recht schnell.

 

Natürlich kann man in der Praxis kein ganzes Beutetier als Futter nachbauen, trotzdem ist die artgerechteste und gesündeste Ernährung diejenige, die dem am nächsten kommt.

Und das ist BARF, die biologisch artgerechte Rohfütterung.

Hierbei werden grob verallgemeinert größten Teils Futtermittel tierischer Herkunft und u.a. in geringer Menge auch pflanzlicher Herkunft gefüttert. Also das, was auch einem Beutetier entspricht.
Jedoch muss bei der Rationsgestaltung individuell auf Alter, Haltung, Bewegung, Vorerkrankung und viele andere Dinge geachtet werden, sonst kann das nach hinten los gehen.

Also nicht einfach los rennen und Fleisch kaufen oder im Internet an Hand von drei Informationen pauschal berechnen lassen.
Davon rate ich dringend ab!! Ich helfe euch dabei gern weiter, wenn ihr überlegt etwas zu ändern.

Ob Barf, Rohfütterung oder artgerechtes Fertigfutter.... jeder kann individuell ein artgerechtes Futter für seinen Liebling finden oder sich von mir nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zusammen stellen lassen.

Braucht ihr mehr Info´s?

Dann schreibt mir oder ruft an. Ich helfe gerne weiter.

 

 

Im nächsten Teil werde ich dann noch näher auf die Folgen der falschen Ernährung eingehen und einige Märchen der Futtermittelindustrie aufklären.

 

 

Liebe Grüße,
eure Stephanie (THP & Ernährungsberaterin)